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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 265

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
m Europa-. 265 Errichtung einer völlig auf europäischen Fuß gescß» ten Landmacht., ward durch eine Kompagnie von- fünfzig jungen Edelleuten, welche ein geborner Gen- fer, Le Zort, kommandirte, und bey der der Zar (um seinen- Unterthanen ein Beyspiet der Kriegszucht zu geben) einige Zeit als Trom molsch Läger diente, der Anfang gemacht. Perer schuf nun auch eine Seemacht, die aus verschiedenen kleinen Schissen bestand, und durch deren Hülfe er die Festung Asow nach einer blutigen Belagerung 1696 eroberte. In- dessen, so froh auch wahre Patrioten über Peters Un- ternehmungen seyn mußten, so war doch die Parthey derer, welche gern gesehen hatten, wenn die Russen in ihrer ehemaligen Unwissenheit geblieben waren, nicht klein; und die arglistige Sophie, ob sie schon im Kloster war, wußte dennoch Mittel zu finden, das Murren, welches m allen Standen gemein war, noch weiter zu treiben. Sie spann eine neue Ver- schwörung wider Peters beben an; aber die bestimm- ten Mörder selbst entdeckten den gefaßten Plan, und Peter war gwßmüthig genug, seiner Schwester ih» ren fruchtlosen Versuch noch einmal zu verzeihen,. Noch in demselben Jahre-1697 verließ Peter unter einem angenommenen Namen in dem Gefolge seiner Gesandtschaft seine Staaten, nicht um die Laster und Narrheiten des Auslands wieder in dieselben zurück zu bringen, sondern in der edkern Absicht, fremde Kunst und Wissenschaft zu erlernen. Da auch vorzüglich das Seewesen eine der Hauptabsichten seiner Reise war, so hielt er sich eine geraume Zeit in Holland auf, ließ sich in Saardam unter die Schiffszimmerleute einschreiben, und ar- beitete da in allen Theilen der Schiffsbaukunst. Hier erhielt er auch die Nachricht von Erledigung des polnischen Thrones, und von hieraus erkheilte R Z er

2. Bd. 2, Abth. 2 - S. 308

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
zog Preußen. eingetheilet,' auf welche der gemeine Mann von Ar« beitsleuten, Dienstbothen und dergleichen folget; so sind auch über den Bewohnern des platten Lan- des mancherlei) Klassen. Eigentliche Bauern find diejenigen, welchen ein oder mehrere Hufen an- vertrauet find, von welchen sie einem angeschlagenen Zins bezahlen und bestimmte Frohndienste oder -Schaarwerk leisten müssen. Diese sind Erb-Un- terthanen, die, wenn sie königliche Husen haben, unmittelbar zu den königlichen Domainen gehören. Dergleichen Bauern empfangen entweder herrschaft- lichen Besaß an Vieh, Pferden, Acker und Wirth- schaftögerath, Aussaat und dergleichen, oder sie ha- den auch ihren eignen Besaß. Der Herzog Albert erklärte zwar in seinem Testament alle preussische Bauern für frey, allein es kam nicht eher zur Erfül- lung, bis Friedrich Wilhelm 1719 die Lerbeigen- schaft aufhob und gleiche Verordnung auch 1720 den Lithauern zu Theil ward. Ueberdieß werden die königlichen Bauern auch noch in Domainen- Amtsbauern und in Chatoullbauern eingetheilet; wohin noch eine andre Benennung, die adlichen Erb- Unterthanen, Hochzinfer, Erbzinfer und dergleichen gehören. Ueber alle diese niedrigen Klassen von Landleuten erheben sich die Freien oder, wie sie im Lande heißen, Cöllmer, welche für die urfprüngli- chen alten Geschlechter aehalten werden, die sich end- lich der Uebermacht detz teutfchen Ordens unterwer- fen, und ihre eigenthümlichen Güter von demfel, den als ein Lehn annehmen mußten. Doch wir werden in der Folge mehr über Lithauen zu sagen Gelegenheit haben, und begnügen uns nur noch, mit dieser Anzeigung des preufsifchen Antheils, welches aus zwanzig Städten und 6 z königlichen Domainenam- len, auch ic>s Kirchspielen bestehet, wie oben ange- führt worden ist, und unter denen wir zuförderst der Hand«

3. Bd. 2, Abth. 2 - S. 37

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Schweden. z- ölanm Kugel abgebildet stehet, woran man die drey Buchstabens ^1. 8. stehet. Der zweyte ist das gelbe Band oder der Gchweudcsrden, und nur für Verdienste im Krie- ge von Gustav Wasa im Jahr 152z bestimme Das Ordenszeichen ist ein weiß emaillirtes St. An- dreas. und an den Spitzen gespaltenes Kreuz. Mit- ten darauf sieht man in einer blauen Kugel die drey schwedischen Kronen mit einem gerade in die Höhe stehenden Schwerdt» Um die Kugel herum stehen in den vier Ecken vier goldne Kronen, und um die Spitzen des Kreuzes hangen entblößte Schwerdter; unter der königlichen Krone, woran das Zeichen ge» tragen wird, sieht man zrvey kreuzweis gelegts Schwerdter, so wie auch auf gleiche Weise unter der Kugel. Die Ritter dieses Ordens werden in einem von den Zimmern Seiner Majestät des Königes ausgenommen, welcher ihnen das Ordenözeichen selbst umhängt. Die Kommandeurs von diesem Order? tragen das gelbe mit blauen Rändern eingefaßte Band über der Achsel, die gemeinen Ritter hinge- gen ein bloß blaues Band an, einem Knopfloch ihree Uniform * Der dritte ist der Nordstern orden und für die» jenrgen bestimmt, die sich durch bürgerliche Tugenden- oder durch ihre Verstandeskräste dazu würdig machen« Er besteht ursprünglich auszwölskommandeurö und vier und zwanzig Rittern. Die Kommandeurs tra- gen um den Hals ein breites schwarzes Band mit einem daran hängenden Kreuz, und auf dem Rock «inen gestickten Stern; die Ritter hingegen tragen ein kleineres Kreuz an einem schwarzen Bande m ei- nem Knopfloch ihres Kleides. Das Zeichen ist dtt weiß emaillirtes, an den Ecken gespaltenes griechi- sches Kreuz, das an einer königlichen Krone hangt. C 5 Auf

4. Bd. 2, Abth. 2 - S. 196

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
196 Russisches Reich aus Abgeordneten aller Kollegien und Provinzen be- sieht^ um ein ganz neues Gesetzbuch zu Stande zu bringen» Noch ist das Werk nicht vollendet, wenn aber diese Kommission nach dem Plane verfährt, den die Kaistrinn mit der erhabensten Weisheit selbst ent- worfen hat, so wird dieses Gesetzbuch unstreitig das beste werden, welches die altern und neuern Zeiten hervorgebrachk haben. Schon jetzt che noch dieser herrliche Plan, der überall die feinste Menschen- kenntniß und die wärmste Menschenliebe an den Tag leget, völlig auögeführt ist, spürt mail in der rus- sischen Justiz, und Polizeyverwalkung, daß derselbe Geist, der jenen Entwurf faßte, ihn auch auözusüh-- ren vermag. Freylich ist es in einem so weiten Rei- che nicht möglich, daß da6 'Auge des Herrn allent- halben jede Ungerechtigkeit, oder doch Verzögerung der Gerechtigkeit entdecke, welche sich feine Stellver- treter erlauben; aber dreß bleibt doch eine unumstöß- liche Wahrheit, daß im Ganzen hier weit weniger dergleichen vorgehek, als man erwarten könnte, und daß Justiz - und Polizeyverfajsiing überhaupt in vie- len Stücken sehr musterhaft sind. Jetzt ist niemand mehr in Gefahr die Knute (eine schreckliche Art von Geißelung) zu bekommen, und dann mit abge- schnittener Nase und Ohren, auch wohl ausgeschnitte- ner Zunge nach Sibirien geschickt zu werden; kein Verbrecher wird mehr lebendig ans eiserne Haken ge- hangen/ wo er oft drey bis vier Tage, ohne zu ster- den, sich quälte. Die peinliche Frage ist völlig auf- gehoben, und während der ganzen gegenwärtigen Regierung, sind nur zwo Todesstrafen (die eine noch dazu an dem Ungeheuer Pugatfchev, der mehr ver- brochen hatte als Struenste und doch gelinder be- straft wach) verhänget wordem

5. Bd. 2, Abth. 2 - S. 149

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Schweden. 149 ne alten Ansprüche auf die Krone geltend, die ihm mit Gewalt auö den Händen wäre gewunden wor- den, und unterstützt durch den Pabst, der dem Volke den Eyd der Treue erließ, den es dem Stanislaus ge- schworen hatte, kam die Krone wieder an August. Der Zar, welcher sehr mächtig geworden war, such- te nun auch Vortheile von seinem Siege zu arndten, und rückte unverzüglich an der Spitze eines großen Heers in Finnland ein, und schickte eine andre Ar« mee nach Liesiand. Der König von Dänemark ver- gaß auch des Friedens, den ihm Karl so großmüthig zugestanden hatte, und erneuerte seine Anfoderung an Holstein und Bremen, so wie andre teutsche Für- sten einige Ansprüche auf verschiedene Theile der schwedischen Staaten hatten. Auf diese Weise setzre der König von Dänemark den i sten November 1709 von seinen besten Völkern 17020 Mann in Scho- nen ans Land, und bemächtigte sich der Stadt Hel- singburg. Daö Schicksal ihres Königes hakte die Schweden keinesweges muthlos gemacht, sondern sie zeigten durch tapfere Gegenwehr, daß Dänemark undankbar handle, und trieben die Dänen bald wie- der aus dem Lande zurück. Rar! suchte indessen aus allen Kräften sich wieder empor zu arbeiten, so vergeblich es auch feiner Lage nach war, und so sehr es oft seinem eignen Vortheil zuwider lief, sich länger in den türkischen Staaten aufzuhalten, wo er stch nicht ilnmer mit Klugheit aufführte, in denen er doch nichts mehr hoffen konnte, und die er endlich noch heimlich verlassen mußte. Ganz Europa glaubte, der Köndvon Schwe- den sey todt, und der von ihm bey seiner Abreise von Stockholm niedergefetzte Regierungörath erfuhr wei- ter keine nähere Nachricht von ihm. Aus diesen und andern Ursachen verfügte sich der Senat zu des K z Königs

6. Bd. 2, Abth. 2 - S. 156

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Schweden. zurück erhielt. Als auf diese Art die Ruhe wieder hergestellt war, beschäftigte sich der König nun mit allerhand nützlichen ökonomischen Einrichtungen, als z. B. er gab eine Verordnung wider die Ausschwei- fung der Kleidertracht, eine andere munterte die Ta. bakspflanzungen auf, der Kaufmann König erhielt ein Privilegium zur Errichtung einer ostindischen Hand- lungsgesellschaft, und um die Handlung nach der Levante zu erleichtern, schloß er einen Friedens-und Kommerztraktat mit der Republik Algier, und wie. der einen andern mit der ottomannischen Pforte. Er ertheilte den Künsten'und Wissenschaften alle mögliche Freyheiten und Unterstützung, und um jedes Ver. dienst zu belohnen, erneuerte erdiezwey alten schwedi- schen Ritterorden, nämlich den Seraphinen - und Schwertorden, stiftete auch einen dritten, den Nord- siecnorden. So starb dieser kluge und gerechte Kürst 1751 zu Stockholm 76 Jahr seinds Alters, von jedem seiner Unterthanen beweint, und mit dem Ruhm, die allgemeine Ruhe gesichert, und Künste und Wis- senschaften zu einer beträchtlichen Höhe empor ge. bracht zu haben. V. Periode. Adolph Friedrich gelangte 1751 zur Kro. Das Hollsten ne, und bestätigte auf dem in eben diesem Jahr nische Haus eröffnecen Reichstag die Reichsgrundgesetze durch eine neue Versicherung. Die ersten Jahre dieser eich ^1751 — Regierung 'verstrichen unter mancherlei) Zwistigkei- iy7i. fen und Unordnungen; vorzüglich war der Reichs- tag von i7sz einer der unruhigsten in den neuern Zeiten % ja die Verbitterung gieng so weit, daß schon dqmals eine Verschwörung wider die Reichsstände im Werke war, die aber 1756 entdeckt ward, wo- bey denn verschiedene Große ihr Leben ausdemscha- vott endigten. Ehe man sich es versah, nahm Schwe- den, vielleicht in der Hoffnung das preußische Pom- mern

7. Bd. 2, Abth. 2 - S. 160

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
i6o Schweden. mg in einer Adresse zu danken, daß er seine eigtie Person dem allgemeinen Wohle preis gefetzt habe, und das Ritterhauö ließ eine Medaille zum Andenken dieser Begebenheit schlagen, worauf denn am yten Sep- tember der Reichstag geschlossen ward, und Ihro Majestät den Ständen anzeigke, sie in sechs Jahren wieder zu berufen» So fahrt er noch bis itzt fort, sich jeden Tag seinen Unkerthanen werther zu machen, auch der all- gemeinen Sicherheit durch eine vorteilhafte Einrich- tung die Armee in bessern Stand zu erhalten, und gegenwärtig zu verstärken; vielleicht auch, daß seine jeßige Reife die Absicht hatte sich mit Frankreich zu verbinden, so wie er 1777 nach Petersburg reifete, um das Freundfchastsband'mit dem dortigen Hofe fester zu knüpfen. Um auch in allen Stücken den Vortheil seiner Unkerthanen nicht aus den Augen zu lassen, haben wir Schweden im Jahr , 780 der be- waffneten Neutralität im brittifch-amerikanischen Kriege beytreten sehen, so wie zu erwarten steht, feine Wiederkehr, die jeder feiner Unkerthanen, wie fein geliebter Prinz Gustav Adolf, geboren 1778, mit Sehnsucht erwartet, werde noch manche Quellen glücklicher Ereignisse feyn, um lange noch die Süs- sigkeit zu schmecken, die aus der Milde eines Landes- vaters entspringt, der zwar einen Zepter im Händen führt, den aber Weisheit und Liebe lenken. K fr Vi. Rus-

8. Bd. 2, Abth. 2 - S. 40

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
<3) Köniall d'c Collegie^ Justiz. und Posicevver. faffuni. 40 Schweden. zu den Reichsständen. Im I. 1775 waren m Schweden 2270 adeliche Familien, nämlich 85 gräfliche, 231 freyherrliche und 1954 gemeine adeliche. Die hohen königlichen und Reichskolle- gien sind i) die vier königlichen Hofgerichte, nämlich das eigentliche schwedische zu Stockholm, das gothische zu Iönköping, und die finnischen zu Abo und Wasa» 2) Das königl. Rriegskolle- gium, welches die Oberaufsicht über das Kriegs- wesen zu lande hat. 3) Das Admiralitatskolle- gium, welches seinen Sitz zu Carlscrona und die Oberaufsicht über die Seemacht hat. 4) Das königl» Ranzleykollegium, oder die Reichskanzlei, und das zu diesem Kollegio gehörigen Antiguitä- ren-Archiv. 5) Das königl. Rammerkolle- gium. 6) Das königl. Staarekomroir» 7) Das königl. Bergkollegium. 8) Das kö- nigl. Rommerzkollegium. 9) Die königl. Rammerrevision, der Oberhofmarschall, wel- cher ein Reichsrath ist, den königl. Hof, die Tafel, und den ganzen Hofstaat besorget. Die Menge dieser königl. Kollegien zielt, wie wir schon mehrmal erwähnt haben, auf die unzer- trennliche Verbindung einer guten Verfassung des Staats mit dem allgemeinen Besten seiner Bürger ob, und die Grundstütze der neuen Regierungs- form, wie sie der jetzige König schuf, sollte die all- gemeine und die persönliche Freyheik seyn. Un- ter der allgemeinen wird die Unabhängigkeit von al- len fremden Bedrückungen verstanden, und die be- sondere kann also nur dann gesichert seyn, wenn je- der Bürger unter dem Schutz der Gesetze keiner Ge- walttharigkeit bloß gestellt ist. Es sind dahero die Granzen der gesetzgebenden und der vollstre- cken-

9. Bd. 2, Abth. 2 - S. 135

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Schweden, m haben unbillig. Nichts wurde gespart, sie davon abzubringen, aber nichts war auch im Stande, sie in ihrem Entschluß wankend zu machen. Nachdem sie mit dem neuen König einige Vergleichungen ge- troffen, so erschien sie endlich unter Begleitung ihres Vetters des Prinzen Rar! Gustav in dem Reiche rath, un-d ließ sich daselbst die entworfene Abdankungs- acte vorlesen. Nachdemdiesverrichtetwar, legteste ihre königlichen Kleinodien ab und übergab sie den Reichsbeamten. Gustav begleitete sie hierauf nach ihrem Wohnzimmer zurück, und wurde noch an dem- selben Tage, mit allem Prunk, so vieles der erschöpfte Schatz verstauet, zum König gekrönet, und ver- ordnte, daß zum Andenken und Dankbarkeit seiner erlangten Würde eine Gedachtnißmünze geprägt würde, mit der Aufschrift: »Gott und Christinen verdank ich die Krone." Kaum hatte Christina Ihre Absicht erreicht, so'schritt sie nun auch zu dem damit verbundenen Lieb- lingsgedauken, das Land zu verlassen und nach Rom zu gehen, wo ihr Geist mehr Aufmunterung und Stoff zum Nachdenken vor sich hoffte. Ob sie auch eben nicht von dem ganzen Volk angebetet wurde, so sah man doch bey ihrer Abreise, daß sie die Herzen ihrer Unterthanen sehr gefesselt hakte, die sich mit aller Macht wider ihre schleunige Abreise setzten, und sie fast zwangen, langer, als sie wünschte, in Stockholm zu verweilen. Auch als man erfuhr, sie würde die katholische Religion annehmen, suchte man sie mit allen möglichen Vorstellungen von ihrem Vorhaben abzubringen ; allein sie führte das, was sie beschlossen hatte, aus, verließ ihr Land, gieng nach Italien, ward zu Inspruck katholisch, und starb zu Rom im 1.1689, von vielen bewundert^ von vielen verachtet. I 4 S»

10. Bd. 2, Abth. 1 - S. 95

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Teutschland. 95 der erste Minister, der zweyte Ofsicier, beyde aber Wiederhersteller eines gereinigtern Geschmacks auf der Bühne, denen man in dieser Absicht noch die Stephanie an die Seite setzen kann, die Dichter Denis und Majtauer, und andre Schriftsteller mehr, welche, wenn auch die scharfe Kritik viel Feh- ler in ihren Werken ausspähet, doch in Rücksicht auf die Verhältnisse, unter denen sie schrieben, immer Achtung verdienen. Oesterreichs damalige (und dies gilt selbst noch von seinen jetzigen) Schriftsteller hat- ten mit einem Publikum zu thun, welches bey weitem noch nicht so aufgeklärt dachte, oder so fein fühlte, als das Publikum in den sächsischen oder brandenbur- gischen Staaten; und gegen ein Volk, das erst an- fangt sich der Barbarey zu entreißen, müssen noch verschiedene Dinge gebraucht werden, die bey einem solchen, das schon einige Schritte mehr in der Verfei- nerung vorwärts gethan hat, übel angebracht wären. Außer der wenigen Reizbarkeit der Nation für feinen Witz, tiefe Speculation, und stille von allem Schwulst gereinigte Größe, hatten die Männer, mit denen die gefunde Vernunft über Oesterreich zu leuchten ansteng, auch noch mit einem fürchterlichen Feinde, dem Preß- zwange nämlich, zu thun; denn so lange dieser nicht aufgehoben war, so lange jedes Buch dem Urtheile oft unwissender oder parrheyischer Richter unterworfen wurde, fo lange war auch kein vorzüglich großes, all- gemein wichtiges Werk zu erwarten, und eö war wirklich viel, daß man in Wien dem Professor von der Mark einen jehrstuhl einräumte, da er wegetl seiner freyen Denkart, in dem sonst so toleranten Hol- land, desselben entsetzt worden war. Joseph/ welchem jedes Mittel, die Glückselig- keit seiner Staaken zu befördern, theuer ist, ertheilte auch fcgm eingekerkerten Geist seiner Umerthanen die voll«
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